Besichtigung Wasserwerk in Sindorf [Horrem]

 

Bericht: Marianne Böhne

„Dat Wasser vun Kölle es jot“ – das wissen wir seit langem. Ävver dat Wasser vun Kerpen, Elsdorf, Bergheim un Bedburg es besser! Denn es wird lokal aus einer Tiefe von 450m gefördert und stammt daher aus Bodenschichten, die durch den Abbau der Braunkohle und durch landwirtschaftliche Betriebe nicht gefährdet wird.

Bei einer Besichtigung der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Sindorf am Donnerstag, den 11. Juli 2019 hat sich die Gruppe ‚Kunst +Kultur‘ aus Horrem eingehender damit beschäftigt, warum Wasser unser wichtigstes Lebensmittel ist und was getan wird, um seine Qualität als Trinkwasser zu erhalten. Unser Trinkwasserversorger vor Ort ist die Firma Innogy. Sie versorgt rund 52.500 Endkunden mit jährlich etwa 10 Mio m³, das sind 10 Mio Liter. Zu den etwa 180.000 Einwohnern, die zur Zeit in der o.a. Region leben, zählt Innogy rund 44.500 Hausanschlüsse.

Wir wurden vom Leiter der Anlage in Sindorf, Herrn Hamacher, und einigen Mitarbeitern begrüßt, der uns in einem halbstündigen Vertrag über die Ausdehnung des Versorgungsgebiets und seine Vernetzung mit anderen Lieferanten und über die Wassergewinnung informierte. Dazu gehörte der einst schon in der Schule besprochene Wasserkreislauf und die prozentuale Aufteilung der Verfahren, mit denen in Deutschland das Trinkwasser gewonnen wird.

Kerpen gehört in Bezug auf die Wasserqualität zu den Spitzenreitern. Davon konnten wir uns sogleich selbst überzeugen. Für die Besucher war von den Gastgebern Trinkwasser aus dem Wasserhahn mit etwas Kohlensäure versetzt worden und in Karaffen angeboten worden. Es schmeckte köstlich. Zu der Erläuterung, wie das Trinkwasser vor Ort gewonnen wird, zählten auch Hinweise, wodurch Klärwerke und Aufbereitungsanlagen kostenmäßig belastet werden, und was der Mensch beim Kochen, bei der Körperpflege und bei der gewerblichen Nutzung beachten sollte, um die Kosten der Wasserversorgung und seine Verwendung zu begrenzen.

Anschließend hatten wir Gelegenheit, die Funktionsweise eines Wasserwerks etwas näher kennenzulernen. An den zugehörigen Gebäuden an der Straße von Sindorf nach Ahe sind die Teilnehmer schon häufig vorbeigefahren, mit dem Pkw und mit dem Fahrrad, aber daß hier das Wasser bereit gestellt wird, das sie zu Hause aus dem Wasserhahn beziehen, war den meisten wohl nicht bewusst. Die Besichtigung begann an dem Brunnen neben dem im Jahre 1908 gebauten alten Wasserwerk (ein kleiner Backsteinbau, der zur Straße hin von Bäumen abgeschirmt ist). Hier wird das Wasser aus einer Tiefe von 450m – gut zu veranschaulichen durch die dreifache Höhe des Kölner Doms – zur Aufbereitung in eine Reinigungsanlage gepumpt und zuletzt in zwei Sammelbehältern gespeichert bzw. in das Trinkwassernetz eingespeist. Die einzelnen Verfahrensschritte hat Innogy für Besucher in einer kleinen Broschüre dargestellt, die gerne mitgenommen wurde.

Die Stärke des Personals, das für den Betrieb verantwortlich ist und ihn auch bei Bedarfsspitzen (wie z.B. der gegenwärtigen Hitzeperiode) oder in Notfällen täglich aufrechterhält, ist nur ‚mittelgroß‘. Seine Mitglieder sind überwiegend Handwerker, davon viele Elektrotechniker; denn, wie wir bei der Besichtigung gelernt haben, werden Pumpen und Druckregelungsanlagen nicht nur für den Transport des Wassers benötigt, sondern im gesamten Prozess der Reinigung, Sauerstoffanreicherung und Beseitigung von Ablagerungen an den Filtern.

Zum Abschluss des Rundgangs wurden wir von unseren Betreuern noch zu einem Kaffee eingeladen und konnten im Gespräch weitere Fragen beantworten lassen.
Der Besuch klang aus in der Nachbarschaft mit einem Reibekuchenessen beim Bauern Kübbeler.

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