Euromax Ansichtssache

 

Filmvorführung im EUROMAX cinemas

Die Gruppe ANSICHTSSACHE des Kerpener Netzwerks 55plus zeigt in
Kooperation mit den EUROMAXCinemas Kerpen, Sindorfer Str. 7-21,
jeden 2. Mittwoch im Monat um 15:00 Uhr ausgesuchte Filme.

Eintritt 6,00 €      - Aufzug ist vorhanden -

Nächster Termin:         Mittwoch, 8.01. 2025 um 15:00 Uhr
                                           Titel des Films:            "Liebesbriefe aus Nizza" 

Nach 50 Jahren Ehe ist der pensionierte General François Marsault (André Dussollier) immer noch unsterblich in seine Frau Annie (Sabine Azéma) verliebt. Als er jedoch herausfindet, dass sie ihn vor 40 Jahren betrogen hat, gerät sein Blut gefährlich in Wallung. Um seine Ehre reinzuwaschen, gibt es nur eine Lösung: Er muss seine Annie verlassen und sich auf den Weg zu Boris (Thierry Lhermitte), ihrem ehemaligen Liebhaber, machen, um ihm eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Doch im fortgeschrittenen Alter aller Beteiligten ist die Sache nicht so einfach, wie sie sich das vielleicht vorstellen... (www.filmstarts.de/)

the palace

 


Genre:             Komödie
Regie:             Ivan Calbérac
Besetzung:    André Dussollier, Sabine Azéma, Thierry Lhermitte u.a.

FSK:               ab 6 Jahre
Zeit:               94 Min.

 
 
 
 
 
 

Handlung und Hintergrund

Liebesbriefe aus Nizza

Ein Eifersuchtsanfall mit 40 Jahren Verspätung
Von Gaby Sikorski

Die Cote d‘Azur ist nicht nur mit herrlichen Stränden und einer grandiosen Landschaft gesegnet, sondern auch mit einer Reihe von Sehnsuchtsorten, deren Namen direkt nach strahlendem Sonnenschein und eisgekühltem Champagner klingen: Saint Tropez, Antibes, die Filmmetropole Cannes und natürlich Nizza, die größte Stadt an der französischen Riviera. Hier lebten nachgewiesenermaßen schon vor mehr als 400.000 Jahren Menschen – auch damals wusste man offenbar, wo es besonders schön ist. Die atemberaubende Aussicht auf das azurblaue Meer, auf die berühmte Strandpromenade und in die alten Gassen bildet in „Liebesbriefe aus Nizza“ den Rahmen für eine turbulente Boulevard-Komödie mit elegant-trockenem Humor und einer unerwarteten Tiefe.

Alter schützt vor Liebe nicht. Aber auch nicht vor Eifersucht – und das nicht einmal, wenn man schon ein halbes Jahrhundert verheiratet ist. Diese schmerzliche Erfahrung stürzt den pensionierten General François Marsault (André Dussollier) in ein Beziehungsdrama von unerwarteten Ausmaßen. Gerade eben feierte er noch gutgelaunt mit der Familie den Geburtstag seiner Frau Annie (Sabine Azéma), aber nun bringt ein zufällig aufgetauchter Stapel Briefe aus dem Jahr 1983, mit einer niedlichen roten Schleife zusammengebunden, sein ganzes Weltbild ins Rutschen: Mit inbrünstiger Leidenschaft geht es darin unter anderem um Annies „explodierendes Venusdreieck“.

Unterschrieben wurden die Briefe von einem Jugendfreund, den François zwar aus den Augen verloren hat, aber an den er sich immer noch erinnert – jetzt allerdings nicht mehr so gern: Boris (Thierry Lhermitte) ist einer von den Jungs, die früher am Strand von Nizza Gitarre gespielt haben. François ist ein Mann von großer Prinzipientreue, daher spielt die Tatsache, dass Annies Affäre bereits 40 Jahre her ist, für ihn überhaupt keine Rolle. Keine Verjährung für Ehebruch! So lautet seine Devise, die ihm als Begründung für eine veritable Kriegserklärung dient. Dank seiner Geheimdienstkontakte ist der Nebenbuhler schnell aufgespürt, der private Feldzug führt ihn schnurstracks nach Nizza…

Das Besondere an französischen Boulevard-Filmkomödien ist die Selbstverständlichkeit, mit der in oft bestechender Eleganz inmitten einer scheinbar ziemlich trivialen Handlung durchaus kontroverse Themen aufgegriffen werden, manchmal nur am Rande und in hübscher Beiläufigkeit. Hier ist das zunächst mal François‘ Militärfimmel, verbunden mit seiner extrem konservativen Grundhaltung, die im Verlauf der Handlung ad absurdum geführt wird. André Dussollier („Alles ist gutgegangen“), eigentlich eher bekannt als Charakterdarsteller und weniger als Komiker, spielt den zunächst wenig sympathischen Ex-General, der mit seiner antiquierten Vorstellung von Männlichkeit die ganze Familie tyrannisiert.

Seine auf Annie umgetextete Geburtstagsversion der Marseillaise wird zwar von allen pflichtschuldig mitgesungen, aber hinter François‘ Rücken geht es alles andere als freundlich zu. „Nett, die kleine Nazi-Party“, heißt es da. Besonders der jüngere Sohn Adrien (Sébastien Chassagne), der zum Leidwesen seines Vaters Puppenspieler statt Soldat geworden ist, fragt sich schon mal, was seine Mutter wohl an diesem Kerl gefunden haben könnte. Doch auch sein älterer Bruder Amaury (Gaël Giraudeau) hat es schwer. Er ist zwar beim Militär, aber in den Augen seines Vaters dennoch ein Versager, weil er nach vier Töchtern noch immer auf die Geburt eines Sohnes wartet. Daneben gibt es auch noch eine Schwester, Capucine (Joséphine de Meaux), die sich mit voller Absicht von ihrem Vater fernhält und in Nizza lebt.

Fazit: Eine Ehekrise wegen einer Affäre vor 40 Jahren wird für Annie und François zur späten und unerwarteten Bewährungsprobe. Vor dem Hintergrund der traumhaft schönen Côte d’Azur spielen drei Altstars des französischen Kinos mit viel Witz, Herz und Temperament die Hauptrollen in einer Komödie, die nach einem turbulenten, eher durchschnittlichen Start immer mehr an Tiefgang gewinnt. Mit Witz, Herz und Verstand.
(www.filmstarts.de)

 

                                            >Hier klicken zum Trailer<

 

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